Terroranschlag auf die Gäste zweier Hotelanlagen in Tunesien mit fast 40 Toten. Im März wurden bei einem Anschlag auf ein Museum in Tunis über 20 Menschen getötet. Selbstmordattentat in der Nähe einer Moschee mit mindestens 27 Toten und 227 Verletzten.
Die Täter sind aber nicht ausschließlich dschiahdistisch motiviert. Eine Studie des „Forschungs- zentrums New America“ besagt, dass in den USA seit 9/11 mehr Attentate von Rechtsextremen als von Dschihadisten verübt wurden. Amok-Läufe, wie wir sie in der Vergangenheit erleben mussten, lassen sich keiner der bekannten Gruppen zuordnen und nicht verhindern.
Für eine politische Wertung ist hier nicht der nicht der richtige Ort. Die vorgenannten Fakten sollen auch nur für das Thema sensibilisieren.
Da hörte ich neulich doch den Spruch:
„Hotels und Krankenhäuser sind wie Schweizer Käse. Da kann man keine Sicherheit schaffen.“
Super! Man erklärt wieder mal den Hausmeister zum Sicherheitsverantwortlichen und das Thema ist erledigt. Wenn was passiert ist das Geschrei groß – der arme Hausmeister.
Es ist in sich logisch: Man kann aus einer lebendigen, öffentlichen oder halböffentlichen Infrastruktur keine Festung machen; und wenn doch – selbst die wäre angreifbar. Es geht aber nicht darum Festungen zu bauen. Es geht darum, soweit als möglich Menschen und Werte zu sichern und zu schützen.
Erfreuliche Erkenntnisse und Reaktionen zu diesem Thema gibt es z. B. von „Haytt“:
„Bei Hyatt Hotels & Resorts haben der Komfort und die Sicherheit unserer Gäste absoluten Vorrang, insbesondere in Anbetracht der heutigen internationalen Sicherheitsrisiken. An dieser Stelle möchten wir Sie über einige der proaktiven Sicherheits- und Schutzprogramme informieren, die integraler Bestandteil unseres Hotelbetriebs sind:
Speziell geschulte Hotelmitarbeiter sind verantwortlich für die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Gäste und Besucher.
Moderne Sicherheitstechnologien helfen uns, Sie noch besser zu schützen. Unter anderem setzen wir dabei auf integrierte Überwachungssysteme, moderne Schließ-und Zugangskontrolltechnologie sowie ausgefeilte Hilfsmittel für den Eigentumsschutz.
- Rigorose Sicherheitsbewertungen und -Prüfungen.
- Hochspezifische Brandschutz-, Lebensrettungs- und Sicherheits-systeme sowie -überwachung.
- Umfassende Notfall-Aktionspläne, auf deren Basis unsere Mitarbeiter regelmäßig geschult werden.
Hyatt Hotels & Resorts sind für authentische Gastlichkeit und ein sehr persönliches Gästeerlebnis bekannt. Sie sind ein von uns hochgeschätzter Gast, für den wir engagiert, während Ihres gesamten Aufenthalts, an der Schaffung einer sicheren Umgebung arbeiten, in der Sie sich wohlfühlen können.“
Quelle: Haytt Veröffentlichung
Es geht also doch was. Ein Schritt in die richtige Richtung!
Die Sicherheit in Krankenhäusern ist ein noch wesentlich sensibleres und komplexeres Thema.
Da sehr gut ausgearbeitet und sehr umfangreich erläutert, möchte ich hierzu einige Auszüge aus der BHE-Broschüre „Mehr Sicherheit für Krankenhäuser“ zitieren, deren Lektüre ich nur empfehlen kann:
Jedes Klinikum ist anders. Daher steht am Anfang aller Überlegungen für ein Sicherheitskonzept immer eine individuelle Prüfung aller örtlichen Gegebenheiten. Erst auf diesem Wissen lässt sich dann ein zweckmäßiges Sicherungskonzept für Krankenhäuser aufbauen. Statistisch gesehen werden bei Vorhandensein von Sicherungsmaßnahmen zunächst geplante Straftaten nicht realisiert bzw. bereits im Anfangsstadium abgebrochen.
Daher ist es wichtig, mit geeigneten Hinweisschildern und Aufklebern auf eingesetzte Sicherungsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Zu warnen ist hier insbesondere vor unqualifizierten oder gar unseriösen Firmen, die versuchen, den Verantwortlichen in Krankenhäusern eine vordergründig günstige Technik quasi „von der Stange“ zu verkaufen.
Diese Technik ist in aller Regel im wahrsten Sinne des Wortes unangemessen bzw. untauglich, da die speziellen Anforderungen der Klinik unbeachtet bleiben. Die Verantwortlichen in der Klinik bzw. der Träger erkennt in diesen Fällen leider zu spät, dass die eingesetzte Technik ggf. wertlos und damit letztendlich zu teuer war. Durch den Einsatz falscher Produkte und/oder falscher oder fehlender Planung von Sicherungstechnik kommt es in der Praxis häufig zu Fehlfunktionen, die dann oft zum Abschalten bzw. zur Nichtbenutzung der Technik führen.+
Organisatorische/Personelle Lösungsansätze sind hier:
- regelmäßige Aufklärung der Krankenhaus-Mitarbeiter und Patienten
- Präventionsarbeit
- Sicherheitsverantwortliche benennen und regelmäßig informieren bzw. schulen
- Umgang mit Taten / Tätern
- Ansprechpartner für Patienten und Mitarbeiter benennen
- Prävention in Hausordnung verankern
- Erfahrungsaustausch mit anderen Kliniken
- Alarm- und Notfallplanung
Technische Ansätze sind:
- Brandmeldeanalagen / Effiziente (lokale) Löschanlagen
- Sprachalarmanlagen (Sprachalarmierungsanlagen geben klare Verhaltensanweisungen und verkürzen Reaktionszeiten)
- Notruf- und Hilferufsysteme, Schutz orientierungsloser Patienten
- Rauch- und Feuerschutztüren, Feststellanlagen (FSA)
- Fluchtwegesicherungssysteme
- Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
- Videoüberwachung (insbesondere im „öffentlichen Bereich)
- Zutrittsregelungsanlagen (Zutrittsregelung zum Schutz sensibler Räume)
- Mechanische Sicherungstechnik (Mechanischer Grundschutz als Mindestanforderung)
- Einbruch- und Überfallmeldeanlagen
- Freigeländeüberwachungsanlagen
Egal worum es geht – eine 100%ige Sicherheit wird es nie und nirgends geben. Sicherlich inzwischen auch eine Binsenwahrheit, aber immer wieder erwähnenswert.
Es ist schon ein deutlicher Erfolg, wenn individuelle Sicherheitskonzepte entwickelt und umgesetzt werden. Das führt weg von der „Vogel-Strauß-Methode“ und katapultiert das Sicherheitsniveau, wenn nicht von 0 auf 100, so doch wenigstens von 0 auf 50 oder mehr.
Das Schlechteste was wir tun können ist Nichts zu tun. Das fördert die Angst der Betroffenen und befeuert gleichzeitig den Tatendrang der Übeltäter.
Also: Packen wir´s an!
Sollten Sie zum Thema SICHERHEIT Fragen haben, so können Sie gerne eine Mail senden (klicken Sie auf das Symbol):