Sicherheit gelingt nur gemeinsam: Behörden im Schulterschluss für den Schutz Kritischer Infrastrukturen

Vom 25. bis 26. November 2025 fand in Leipzig die Sicherheitskonferenz protekt 2025 statt. Zwei Tage lang standen aktuelle Bedrohungslagen, Anforderungen an Resilienzstrukturen und die Weiterentwicklung staatlicher Schutzmechanismen im Mittelpunkt. Fachvorträge, Panels und Workshops boten Raum für Austausch zwischen Sicherheitsbehörden, Infrastrukturbetreibern, Forschungseinrichtungen sowie Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft. Besonders deutlich wurde, dass der Schutz Kritischer Infrastrukturen heute nicht mehr isoliert, sondern nur als integriertes System verstanden werden kann – physisch, digital und operativ zugleich.

Ein zentraler Programmpunkt war der Roundtable am 25. November 2025 unter dem Titel
„Allgemeine Sicherheitslage in Deutschland – Auswirkungen der derzeitigen geopolitischen Lage auf KRITIS“.
In der Runde kamen Peter Lauwe (BBK), Claudia Plattner (BSI) und Sabine Lackner (THW) zu Wort und gaben Einblicke in ihre gemeinsame Arbeit sowie in die Herausforderungen der kommenden Jahre. Die Diskussion zeigte, wie eng Vorsorge, Informationssicherheit und Einsatzfähigkeit ineinandergreifen – und an welchen Stellen Strukturen weiterentwickelt werden müssen.

Synergien als Grundlage – Perspektive des BBK

Peter Lauwe betonte, dass die enge Zusammenarbeit der drei Behörden bereits heute ein tragender Bestandteil der deutschen Sicherheitsarchitektur sei. Insbesondere im Zuge neuer Gesetzgebung komme es darauf an, Meldewege und Registrierungsstrukturen für Betreiber Kritischer Infrastrukturen konsistent zu halten, um redundante Prozesse zu vermeiden. Als Beispiel nannte er Vorhaben wie den Aufbau ziviler Reserven oder kommunaler Notfallkapazitäten, die nur durch abgestimmtes Handeln tatsächlich Wirkung entfalten können

Schnittstelle von physischer und digitaler Sicherheit – Beitrag des BSI

Claudia Plattner hob die Bedeutung nahtloser Sicherheitsprozesse hervor. Betreiber müssten künftig mit klaren, verständlichen und technisch wie organisatorisch verzahnten Vorgaben arbeiten können. Physischer Zutrittsschutz und IT-Sicherheit ließen sich nicht getrennt behandeln – ein elektronisch gesteuertes Tor sei dafür ein anschauliches Beispiel. Das BSI strebe daher harmonisierte, effiziente Meldestrukturen in enger Zusammenarbeit mit BBK und THW an. Offenheit für Kritik und der Wille zur Weiterentwicklung seien dabei wesentliche Erfolgsfaktoren

Operative Umsetzbarkeit zählt – Position des THW

Sabine Lackner ergänzte die Runde aus praktischer Einsatzperspektive. Projekte wie Funkversorgungsstrukturen, Forschungskooperationen oder die Arbeit im Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum zeigten, wie eng Behördennetzwerke bereits heute funktionieren. Besonders positiv betonte sie, dass Silodenken weitgehend überwunden sei und Wissen aktiv geteilt werde. Dies erhöhe nicht nur die Effizienz im Einsatzfall, sondern stärke auch gegenseitiges Verständnis und technische Handlungsfähigkeit

Fazit

Die Diskussion auf der protekt 2025 machte deutlich: Der Schutz Kritischer Infrastrukturen ist eine staatliche Gemeinschaftsaufgabe. Nur durch verzahnte Prozesse, abgestimmte Kommunikationswege und ein gemeinsames Sicherheitsverständnis lassen sich physische und digitale Resilienz zuverlässig sichern. BBK, BSI und THW arbeiten bereits eng zusammen – und signalisierten klar, diese Kooperation weiter auszubauen, um künftig noch schneller, wirksamer und einheitlicher agieren zu können.