Intelligente Personenvereinzelung – Effektiver Nutzen ohne Baumaßnahmen

Fastcom_logo01“Was nützt das beste Zutrittskontrollsystem der Welt, wenn dennoch in beliebiger Menge Personen mitgenommen werden oder dem berechtigten Nutzer nachfolgen können?“

Bei vielen sicherheitsrelevanten Zugängen erkennt man die Notwendigkeit einer effektiven, Personenvereinzelung, scheut aber die Kosten und den teilweise erheblichen baulichen Aufwand ebenso, wie die unvermeidlichen Faktoren: Schmutz, Lärm und architektonische Veränderung.

Alle Wünsche nach Ästhetik, Nutzen, Sicherheit und Bequemlichkeit unter einen Hut zu bringen, scheinen ebenso unmöglich zu sein, wie die Sterne am Himmel zählen zu wollen. Das dem nicht so ist, zeigt das Vereinzelungssystem SMACS der Firma FASTCOM Technology S.A. aus Lausanne in der Schweiz.

SMACS ist ein absolut variables, optisch basiertes Vereinzelungssystem, welches bestehende Räume nutzt und diese ohne architektonische Veränderungen zu höchst effektiven Personen- und Materialschleusen umfunktionieren kann.

Die Barrierefreiheit (behindertengerecht) ohne physische Einengungen der Nutzer, führt zu einer hohen Nutzerakzeptanz und somit zu einem problemlosen Dauerbetrieb.

Selbst komplexe Räume mit unterschiedlichsten Anwendungen und Grundrissen können zu komplexen Vereinzelungs-Schleusen aufgewertet werden.

Hier ein Bespiel einer Schleuse mit Vereinzelungszone, Leerraumüberwachung, integrierter Materialzone, funktionaler Funktionsanbindung an einen Aufzug, Materialtransport- und Vollöffnungsmöglichkeit.

Die Problemstellung: (siehe Grafik)

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Der Nutzer hat einen stark frequentierten, asymmetrischen Durchgangsraum der aktuell für Personalzugang und Materialtransporte aus dem Außenbereich ins Gebäude hinein genutzt wird. Ein Aufzug führt von hier aus direkt in den Sicherheitsbereich. Aufgrund geänderter Sicherheitsanforderungen soll nun sichergestellt werden, dass alle Nutzer des Aufzuges diesen nur noch alleine (vereinzelt) nutzen können und nur sehr begrenzte Materialmengen mitführen dürfen. Ein Doppel- oder Mehrpersonenzutritt über den Fahrstuhl in den Sicherheitsbereich hinein soll praktisch unmöglich sein. Gleichzeitig soll dieser Raum aber auch wie gewohnt als Materialzugang genutzt werden können.

Die Liste der zusätzlichen Wünsche des Bauherren ist lang:

  • Hochwertige Vereinzelungssicherheit
  • Unsichtbare Integration in die vorhandene Bausubstanz
  • Barrierefreier Zutritt
  • Umsetzung wichtiger Sicherheitsprozesse (one in / many out)
  • Kombinierter Materialtransport (z.B. Werkzeugkoffer)
  • Vorhandene Raum- und Wegekonzepte integrieren
  • Keine Einschränkung des Zutrittskomforts
  • Behinderte können das System vollwertig nutzen
  • Nachdrängen und Huckepack verhindern
  • Bewusstes und erzwungenes Mitnehmen verhindern
  • Pförtnerloses Arbeiten
  • Kurze Amortisationszeit
  • Hohe Akzeptanz bei den Nutzern

Ein Widerspruch in sich?

Mitnichten – alle diese Anforderungen in ein funktionierendes Gesamtkonzept einzubinden klingt auf widersprüchlich – ist aber lösbar.

Zuerst muss man sich von den klassischen Vorstellungen teils antiquierter Vereinzelungstechnologien in Form von Drehkreuzen und ähnlichen Techniken lösen. Moderne Personenvereinzelungssysteme und Materialschleusen zeigen neue, intelligente Wege.

Einen umfassenden Lösungsansatz, der alle o. g. Wünsche realisieren kann, bietet hier die Produktlinie SMACS. Auf der Grundlage intelligenter Raumdefinitionen und optimierter Sicherheitsprozesse wurde ein rechnerbasiertes System entwickelt, welches mittels aktiver, optischer Messverfahren wesentliche Vorteile bietet. Unabhängig von der vorhandenen Raumgeometrie lässt sich eine komfortable und zuverlässige Personenvereinzelung realisieren ohne die Nutzer räumlich einzuschränken.

In diesem speziellen Fall wurde das Vereinzelungssystem SMACS FlexMat eingesetzt. Die Funktionsweise des SMACS-Systems unterscheidet sich deutlich von den allgemein bekannten Vereinzelungstechnologien und kann gegebene Räume nutzen ohne zusätzliche Baumaßnahmen zu erfordern. Im Schleusenraum sind lediglich optische Detektionselemente im Deckenbereich zu installieren.

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Freigabe bei Einzelzugang
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Abweisung bei Doppelzutrittsversuch

Realisierung:

Konzipiert und realisiert wurde folgender Aufbau:

  • Der Raum kann wie bisher als Durchgang für Personen und Material genutzt werden
  • Ein autarker Rechner ermittelt die räumlichen Veränderungen und übernimmt die Steuerung der Vereinzelungsschleuse
  • Bei Nutzung des Lesers am Aufzug wird der Raum zum Schleuseraum
  • Es wird kontrolliert ob                                                                                                        
  1.  Die Person alleine in der Vereinzelungszone ist
  2.  Mitgeführtes Material die zulässige Größe nicht überschreitet (Werkzeugkoffer / Trolley)
  3. Der restliche Schleusenraum leer ist (Personen / Material)
  4.  Alle Türen geschlossen sind
  • Erst nach positiver Rückmeldung aller kontrollierten Parameter fährt der Aufzug in die gewählte Position und kann zur Fahrt in den Sicherheitsbereich genutzt werden
  • Die Materialzone ist so definiert, dass ausreichend Platz für größeres Handgepäck bis zu ca. 80x60x60 cm (BxTxH) vorhanden ist, andererseits aber so klein ist, dass eine zweite Person hierin keinen Platz findet und als „zu groß“ abgewiesen wird und  nicht mitgenommen werden kann.
  • Durch die Integration der Materialzone entfallen viele personelle Überwachungen im Zugangsbereich und die Nutzer können sich im Rahmen der erlaubten Grenzen frei und effektiv bewegen.
  • Vielfach bleiben Mitarbeitern auch große Umwege erspart.

Die Integration des Aufzugs in das Schleusenkonzept erfordert die Einbindung eins spezialisierten Aufzugbauers, der insbesondere die softwaretechnischen Voraussetzungen des Aufzugs realisieren kann, damit es nicht zu unerwarteten Schnittstellenproblemen kommt.

Die Reaktionen: Besonders erfreut über die intelligente Lösung der Vereinzelung sind die Verantwortlichen der Schnittstellentechniken wie EMA und BMA, die keine Änderungen ihrer Konzepte erarbeiten mussten.

Die Möglichkeit des behinderten- und rollstuhlgerechten Zugangs fand sowohl die Zustimmung des Betriebsrates wie auch die des SB-Beauftragten. Da den Mitarbeitern teils große Umwege erspart bleiben und lästige personelle Kontrollen entfallen,  ist die Akzeptanz der Vereinzelungslösung groß.

Fazit: Erst die Kombination eines intelligenten Zutrittskonzeptes aus funktionaler Zutrittskontrolle und intelligenter Vereinzelung bietet die Möglichkeit, ein maßgeschneidertes Zutritts-Management zu konzipieren, welches sowohl die Sicherheitsbedürfnisse des Unternehmens als auch die räumlichen und organisatorischen Bedürfnisse des Anwenders berücksichtigen kann.

Weitere Informationen unter folgendem Link:

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