Intelligente Umweltgestaltung ermöglicht eine sinnvolle Prävention

Sicheres Haus_deutschArchitektur im Wohnungsbau sowie Geländegestaltung können Strukturen schaffen, welche kriminelles Handeln begünstigen und die Sicherheit von Personen, etc. gefährden können. In Wohnbereichen können folgende Kriminalitätsformen vorkommen:

 

  • Gebäudeeinbruch
  • Vandalismus
  • Kriminalität rund ums KFZ
  • Diebstahl
  • Brandstiftung

Gerne möchte ich Denkanstöße liefern, mit welchen Ansätzen man ein Sicherheits-konzept aufbaut.  Dazu bedient man sich bei der Sicherheitberatung / – planung des folgenden Prinzips:

  1. Einschätzung / Analyse der aktuellen Situation
  2. Ermittlung der Ziele (Was möchte man verhindern?)
  3. Planung (Mit welchen Maßnahmen kann / möchte man es verhindern?)
  4. Entschließung der Durchführung der Maßnahmen zusammen mit den Betroffenen
  5. Ausführung der Maßnahmen
  6. Evaluation und Verbesserung während und nach der Durchführung aufgrund neuer Erkenntnisse)

Einer der wichtigsten Punkte ist die Ermittlung der Ziele. Hierbei sind Überlegungen notwendig, welche für die zu sichernde Person, das zu sichernde Objekt oder das zu sichernde Gelände wichtig sind. Einige wichtige Fragen, welche man sich bei der Sicherheitsplanung von Objekten stellen muss:

  • Wie sieht die verkehrtechnische Lage im Umfeld des Grundstückes aus?  Handelt es sich z. B. um eine Sackgasse? Wieviel und welche Fluchtmöglichkeiten für Kriminelle gibt es?
  • Wie ist die Umgebungsbebauung? Grenzen an das Grundstück andere Grundstücke?  Hat das Grundstück mehrere Ein- bzw. Ausgänge?
  • Gab es in der Vergangenheit schon Einbrüche oder andere kriminellen Ahtivitäten?
  • Wie lange wohnen die Nachbarn schon dort? (Ein guter Indikator für  Wohnqualität und Sicherheit: – je länger die Nachbarschaft schon intkat ist – um so besser)
  • Kann das Grundstück von benachbarten Gebäuden aus eingesehen werden?
  • Kann das Grundstück vom eigenen Haus aus eingesehen werden? Pflanzen sind mögliche Verstecke von Eindringlingen.
  • Ist das Grundstück von der Strasse her einsehbar? Wird das Grundstück von starkem Planzenwuchs umgeben?
  • Bei Miet- bzw. Kaufobjekten: Wer ist / war der Eigentümer des Hauses? War das Haus schon einmal im Fokus von kriminellen Angriffen?
  • Ist das Objekt frei begehbar oder wird es von physischen Abgrenzungen (Mauern, Zäunen, dichter Pflanzenbewuhs, etc.) umgeben.
  • Gibt es Bäume, Büsche oder große Steine in der Nähe der Mauer? Alle Möglichkeiten, die das Überwinden bzw. das Verstecken erleichtern, sollten aus der Nähe der Umfriedung entfernt werden.
  • Sind Gebäude anderer Grundstücke Teil der Mauer? Die Angriffsfläche des Hauses (Fenster, etc.) ist bei der Sicherheitsplanung zu berücksichtigen.
  • Wie weit ist die Entfernung zwischen Gebäude und der öffentlichen Strasse? Die Ein- und Ausfahrt zum Grundstück ist der Bereich, in dem häufig Überfälle, etc. stattfinden.
  • etc.

Wie wir erkennen, gibt es je nach Bedrohungsfall etliche Fragen, welche im Vorfeld besprochen und geklärt werden müssen. Ein Standardsicherheitskonzept gibt es nicht. Jedes Sicherheitskonzept muss nach individuellen Befürfnissen und Anforderungen erstellt werden.

Nachdem alle Ziele, Bedürfnisse und Anforderungen ermittelt wurden, werden diese planerisch umgesetzt. Um eine sinvolle und sicherheitsgerechte Umweltgestaltung zu erreichen, ist die Komunikation zwischen den daran beteiligten Parteien (Architekt, Firmen, Bauherrenvertreter, Bauherr, etc.) äußerst wichtig. Hier einige Beispiele von Geländegestaltungen, welche die Sicherheit deutlich erhöhen können.

Beispiel Ein- und Ausfahrt :

  • Das Eingangstor sowie die Zufahrt zum Gebäude sollte gut beleuchtet sein
  • Büsche, Bäume oder große Steine, die von Angreifern als Deckung genutzt werden könnten, sollen verminden und/oder entfernt werden.
  • Die Zufahrt zum Gebäude sollte aus verschiedenen Zimmern einsehbar sein.
  • Der Abstand zwischen Haus und Strasse sollte so groß bemessen sein, daß für die Betroffenen ausreichend Zeit für den Rückzug in gesicherte Bereiche möglich ist.
  • Die Zufahrt sollte, wenn möglich direkt und geradlinig zum Haus führen um somit die Einsehbarkeit und Übersicht zu optimieren.

Beispiel Grundstückgrenzen:

  • Sollte das Grundstück direkt an andere Grundstücke angrenzen, welche eine Flucht- sowie eine Angriffsmöglichkeit von Eindringlingen durch direkte Bebauung (Nachbarbaus direkt an der Grundstückgrenze, etc) nahezu ausschließen, ist eine zusätzlich erhöhte Absicherung nicht unbedingt notwendig.
  • Je nach Bedrohungfall können auch natürliche Abgrenzungen in Form von Planzenbewuchs (Dornengebüsch, etc. ) das Grundstück sowie das Objekt schützen.
  • Bei Gefahr von Sprengstoffanschlägen kann man sich sich auch die  Gelände-gestaltung zunutze machen. So können z.B. natürlich vorhandene Gräben Angriffe von sprenstoffbeladenen PKW oder LKW auf ein Objekt unmöglich machen.

Manche dieser Umwelt- und Geländegestaltungen erinnern an Burg- und Lagerpraktiken aus alten Zeiten, deren Nutzen heute noch genau so effektiv sein kann wie damals.

  • Der Burggraben: Ein tiefer Graben, der die Burg rundum einfasst. Er sollte die Angreifer abhalten. Meist war dieser mit Wasser gefüllt ( Wasserburgen ). Und oft wurde das Gestein, das beim Aushub hervor kam zum Ausbau der Burg verwendet. Ein doppelter Nutzen also. —– Heute wiederrum vergleichbar mit Gräben gegen Sprengstoffanschläge.
  • Der Wall: Erdaufschüttung, die verhindern sollten, daß der Angreifer schwere Belagerungs- und Beschussgerätschaft vor die Burg bewegen konnte. —— Heute wird der Wall in abgewandelter Form (z.B. Poller oder massive Blumenkübel vor Juweliergeschäften) genutzt, damit Einbrecher nicht mit einem Fahrzeug in das Objekt eindringen können.

  • Das Burgtor: Das Burgtor war häufig die einzige Zutrittsmöglichkeit zur Burg. Hierauf konzentrierte man sich im Falle eines Angriffs mit seiner Verteidigung, da es gleichzeitig auch den ein Schwachpunkt darstellte. —— Im heutigen Fall bedeudet das für einen Eindringling, dass er mit nur einer Zugangsmöglichkeit auf ein Geländes ein erhebliche Risiko eingeht. Er hat nämlich dann auch nur noch eine Rückzugs- bzw. Fluchtmöglichkeit.

Hier noch eine Broschüre zum Thema „Sicherheit im Eigenheim“Sicherheit im Eigenheim Front

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