Gebäudesicherheit-Teil 1.3: Mechanischer Einbruchschutz für Fenster

!!! – Klopf – Klopf und das Fenster ist auf – !!!

Zur Einführung in das Thema Fenstersicherheit sehen Sie sich das nachfolgende Video an. Diese Videosequenz beschreibt die Öffnung eines Fenster ganz ohne zur Hilfenahme von Werkzeug.

Quelle: Alexander Dupp (www.sachverstaendiger-tischler.de)

Erschrenkend, nicht wahr?

Hierbei handelte es sich um einen Versicherungsfall, bei dem keinerlei Spuren eines Einbruches festgestellt wurde. Erst bei der Untersuchung des Objektes stellte der Sachverständige fest, dass sich das Fenster ohne große Mühe von aussen öffnen ließ.

Ca. 80 % der Einbrüche in Einfamilienhäuser und ca. 50 % der Einbrüche in Mehrfamilienhäuser (Quelle „Kölner Studie“) werden über Fenster und Terrassen- oder Balkontüren durchgeführt. Hierbei scheuen sich Täter nicht, mit Hilfe von Steighilfen wie Garagen, Mülltonnen, Leitern etc. in Obergeschosse einzudringen. Unter diesen Tätern gibt es sehr gute Fassadenkletterer, welche in Großstädte sogar Hochhäuser erklimmen, um an ihr Ziel heranzukommen.

Für den Haus- bzw. Wohnungsbesitzer gilt somit, besonderes Augenmerk auf die Sicherheit von Fenstern etc. zu legen.

Über folgende Angriffs-techniken bei Fenstern ermöglichen sich Täter  Zutritt in das Objekt:

  • (A) Aufhebeln der Fensterflügel mit entsprechenden Werkzeugen (Schraubenzieher, Kuhfuß etc.)
  • (E) Einstieg durch gekippte Fenster
  • (F) Öffnen des Fenster über den Fenstergriff, nachdem zum Beispiel das Glas eingeschlagen wurde

Im nachfolgenden Video wird das Aufhebeln sowohl bei einem ungesicherten Fenster als auch einem gesicherten Fenster gezeigt

Quelle Video: Abus (ca. 2,5 min)

Wie Sie dem Video entnehmen können, sind normale Fenster keine Hindernis für Einbrecher. Standardfenster sind für Einbrüche nicht ausgerüstet, aber können mit entsprechenden Beschlägen nachgerüstet werden. Diese Nachrüstelemente dienen in der Regel dazu, dass geschlossene Fenster dem Einbruchsversuch über eine bestimmte Zeit widerstehen können.

Folgende Nachrüstelemente können die Sicherheit Ihrer Fenster erhöhen:

  • Fenster-Stangenschloss: Fensterstangenschlösser bieten eine Sicherung über die gesamte Höhe mit zwei stabilen Sicherungspunkten (oben und unten). Diese Stangenschlösser können bei Fenstertüren und Doppelflügelfenster eingesetzt werden
Fensterstangensicherung Quelle: ABUS, August Bremicker Söhne KG
Fensterstangensicherung Detail / Quelle: ABUS, August Bremicker Söhne KG
  • Fensterkippsicherung: Über drei Verriegelungspunkte erhält man einen hohen Einbruchschutz bei gekippten Fenstern.
Eensterkippsicherung / Quelle: ABUS, August Bremicker Söhne KG
  • Fensterteleskopstange: Über zwei Verriegelungspunkten setzt sie Angriffen einen hohen Widerstand entgegen. Da sie auch von außen gut sichtbar ist, wirkt sie zusätzlich abschreckend.
Fensterteleskopstange Quelle: ABUS, August Bremicker Söhne KG
  • Fenstersicherungen: Es gibt eine Reihe von Fenstersicherung, welche an mögliche Angriffspunkte des Fensters montiert werden können. Informieren Sie sich bei Ihrem Sicherheitsfachmann.
Beispiel Fenstersicherung Quelle: ABUS, August Bremicker Söhne KG

Neubauobjekte:

Bei Neubauobjekten macht es grundsätzlich Sinn, sich einbruchhemmende Fenster einbauen zulassen. Welche Fensterwiderstandklasse für ein neues Wohnhaus an geeignesten ist, hängt von der aktuellen Einbruchsituation in der entsprechenden Region / Bezirk ab. Hierzu können die entsprechenden Polizeipräventionsstellen Auskunft geben und auch beraten.

In der nachfolgenden Tabelle kann die entsprechende Widerstandklasse der Fenster ermittelt werden.

Widerstandklassen
Tabelle: Widerstandsklassen

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