Am 29. September 2025 kamen im Hause Starbag in Berlin Vertreter des Verbandes Gefma (https://www.gefma.de/) und des Verbandes FKT (https://www.fkt.de/) zu einem Auftaktgespräch zusammen. Im Mittelpunkt stand das künftig erwartete KRITIS-Dachgesetz, das Anforderungen an den Schutz kritischer Infrastrukturen formuliert und in naher Zukunft auch für das Gesundheitswesen verbindlich werden soll.
Hintergrund und Zielsetzung
Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken und Krankenhäuser sind in besonderem Maße auf eine stabile und geschützte Infrastruktur angewiesen. Strom, Wärme, Kälte sowie Klima- und Lüftungstechnik sind Grundpfeiler für einen kontinuierlichen Betrieb. Ein Ausfall dieser Systeme kann unmittelbare Folgen für die Patientenversorgung und die Sicherheit haben.
Das KRITIS-Dachgesetz definiert übergeordnete Anforderungen. Ziel von Gefma und FKT ist es, diese abstrakten gesetzlichen Vorgaben so aufzubereiten, dass sie für Betreiber von Gesundheitseinrichtungen verständlich und praxisnah umsetzbar sind.
Inhalte der geplanten Richtlinien
Die geplanten Richtlinien sollen konkrete Maßnahmen beschreiben, die sowohl technische als auch organisatorische Aspekte umfassen. Dazu gehören unter anderem:
- Absicherung der Energieversorgung durch redundante Systeme und Notstromlösungen, um Ausfälle zu vermeiden.
- Sicherstellung von Klima- und Lüftungsbedingungen, die den Betrieb medizinischer Geräte und die Versorgung von Patienten gewährleisten.
- Brandschutzmaßnahmen mit Früherkennung, automatisierten Löschsystemen und baulicher Trennung kritischer Bereiche.
- Physische Sicherheit durch Zutrittskontrollen, Überwachungssysteme und klare Regelungen zum Schutz sensibler Technikräume.
- Notfall- und Wiederanlaufkonzepte, die den Betrieb auch in Krisensituationen strukturiert aufrechterhalten.
- Regelmäßige Wartung und Tests, um sicherzustellen, dass Systeme und Prozesse im Ernstfall zuverlässig funktionieren.
Mit diesen Maßnahmen sollen die Betreiber von Gesundheitseinrichtungen in die Lage versetzt werden, die gesetzlichen Anforderungen nicht nur formal zu erfüllen, sondern in der Praxis wirksam umzusetzen.
Weiteres Vorgehen
Als erster Schritt wird ein Whitepaper erstellt, das die Grundlagen, Ziele und Mindestanforderungen beschreibt. Dieses dient als Orientierungsrahmen für die weiteren Arbeiten. Darauf aufbauend werden detaillierte Richtlinien entwickelt, die auf die spezifischen Gegebenheiten in Gesundheitseinrichtungen zugeschnitten sind.