Kritische Infrastrukturen sind zunehmend komplexer werdenden Gefährdungslagen ausgesetzt. Um diese erfolgreich zu schützen, werden eine Vielzahl an verschiedensten Sicherheitsvorkehrungen notwendig. Dabei gilt es nicht nur die IT-Infrastruktur im Blick zu behalten, sondern auch die physische Sicherheit sämtlicher Sektoren mit strategischer Bedeutung in den Fokus zu nehmen. Besondere Bedeutung kommt dabei der Vernetzung aller Maßnahmen in ihrer Gesamtheit zu. Die protekt als Konferenz und Fachausstellung für den Schutz kritischer Infrastrukturen (13. bis 14. November 2018) nimmt sich diesen Aspekten detailliert an. Namhafte Referenten beleuchten in ihren Vorträgen die aktuellen Bedrohungen und zeigen kompetente Lösungswege auf. Darüber hinaus präsentieren sich im Ausstellungsbereich branchenführende Unternehmen mit ihren Produkt- und Leistungsportfolien.
Die Teilnehmer der protekt dürfen sich während des Vortrags-Tracks zur physischen Sicherheit auf eine Vielzahl fachlich wertvoller Beiträge freuen. Dazu zählen unter anderem Vorträge zur digitalen Vernetzung von Sicherheitssystemen, zum Einsatz verschiedener Sicherheitstechniken mit speziellem Bezug zu kritischen Infrastrukturen, biometrischen Identifikationsverfahren, zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Sicherheitstechnik oder auch zu gezielten Desinformationskampagnen, um Unternehmen zu schädigen.
Vernetzung von Sicherheitssystemen ganzheitlich betrachtet
Wer kritische Infrastrukturen vollumfänglich schützen will, muss komplex denken. Dank modernster Technik wird eine intelligente Vernetzung aller involvierter Sicherheitssysteme möglich. So können Gefahren frühzeitig erkannt und Fehlalarme minimiert werden. Lars Pietzker und Albrecht Sauter von der Siemens AG Building Technologies Division geben in ihrem Vortrag „Vernetzung von Sicherheitssystemen in einer digitalen Welt“ nützliche Denkanstöße, um eine ganzheitliche Gefahrenbetrachtung aller Gewerke von der Planung, über die Realisierung bis hin zum Service zu realisieren.
Best Practice: Einbruch-, Video- und Drohnentechnik richtig nutzen
Mit praktischen Beispielen aus der täglichen Arbeit und den daraus resultierenden Ableitungen für den effektiven Schutz kritischer Infrastrukturen beschäftigen sich Markus Piendl (Sachverständiger für Sicherheitstechnik) und Frank Pokropp (Geschäftsführer Freihoff Sicherheitsservice GmbH) in ihrem Vortrag „Sicherheits-Technik im Umfeld kritischer Infrastrukturen intelligent und sicher integrieren: aktuelle Beispiele aus der Einbruchmelde- und Video-Technik sowie Drohnen-Detektion und Drohnen-Abwehr“. Die beiden Experten zeigen anhand echter Anwendungsfälle wie wirksame Sicherheitstechnik installiert, konfiguriert, übertragen und ausgewertet werden muss, um im Ernstfall richtig zu reagieren. Die Kongressteilnehmer dürfen zudem einen Ausblick auf aktuelle Standards erwarten, um bestens für die tägliche Praxis gewappnet zu sein.
Ein digitaler Zwilling für mehr Sicherheit
Markus Groben, Geschäftsführer der Groben Ingenieure GmbH, widmet sich im Rahmen des Vortragsprogrammes der protekt dem Einsatz von Building Information Modeling (BIM). Der Fachmann beleuchtet in seinem Vortrag „BIM – Building Information Modeling – Digitaler Zwilling. BIM in der Sicherheitstechnik: Aktueller Stand aus Sicht eines Fachplaners“ die Grundlagen, den Einsatzzweck sowie die Vorteile der digitalen Bauwerksmodellierung. Dabei geht er insbesondere darauf ein, wie sicherheitstechnische Anlagen im digitalen Gebäudemodell geplant werden können.
Passwort Mensch: Biometrische Technologien als Zugangskontrolle
Biometrische Technologien haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Deshalb sind sie in zahlreichen Bereichen unseres Lebens vermehrt im Einsatz. Bei der Sicherheit kritischer Infrastrukturen setzt sich die Biometrie neben der tokenbasierten Authentifizierung als zweiter Authentifizierungsfaktor durch. Dabei hängt die Leistung solcher Lösungen in hohem Maße von den einzelnen zugrunde liegenden Systemen, der Robustheit gegenüber Schwachstellen bei direkten oder indirekten Angriffen sowie der Stärke der Techniken zum Schutz der Privatsphäre ab. Im Vortrag „Biometric authentication for critical infrastructure access control“ wird die allgemeine Verwendung der Biometrie-Authentifizierung in kritischer Infrastruktur durch Dr. Naser Damer, Senior Researcher beim Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung, erörtert. Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf den jüngsten Fortschritten und Leistungsteststandards.
Vorbereitung auf den Ausfall lebenswichtiger Infrastrukturen
Ein europaweiter Strom- und Infrastrukturausfall könnte das Leben wie wir es kennen, rasch an die Grenze der Belastbarkeit bringen. Ein derartiges Szenario ist durchaus denkbar, weshalb Fachexperte Herbert Saurugg empfiehlt, sich darauf vorzubereiten. In seinem Vortrag „Warum Sicherheits- und Risikobetrachtungen in einer zunehmend vernetzteren Welt nicht mehr ausreichen. Robustheit und Resilienz als unverzichtbare komplementäre Ansätze“ erläutert er die Verwundbarkeit von technischen Systemen aufgrund der steigenden Vernetzung durch die Digitalisierung. Um der stetig wachsenden Komplexität zu begegnen, nutzt Herbert Saurugg die Ergebnisse evolutionärer Entwicklungen der Natur und wendet diese auf die aktuelle Lebenswelt an.
Bessere Videoanalysen dank Künstlicher Intelligenz
Im Vortrag „Künstliche Intelligenz (KI) in der Sicherheitstechnik“ stellt Albert Unterberger die Faszination und auch den Mehrwert von Künstlicher Intelligenz am Beispiel der Videoanalyse vor. Herausgearbeitet wird der Nutzen von Künstlicher Intelligenz im Unterschied zur klassischen Bildverarbeitung. Weitere Schwerpunkte sind unter anderem neue Methoden der intelligenten Videoanalyse auf Basis von Deep-Learning sowie Videoanalysen mit einem forensischen Ansatz.
Desinformation als Waffe im Wirtschaftskrieg
Die zahlreichen Möglichkeiten der Digitalisierung bergen für Unternehmen auch eine große Gefahr. Getreu dem Motto „Wo Licht ist, ist auch Schatten“ beschäftigt sich der Vortrag „Desinformation – was das ist und wie ein Angriff gegen IHR Unternehmen aussehen könnte“ mit den negativen Aspekten moderner Kommunikationsmittel. Prof. Dr. Martin Grothe, Geschäftsführer der complexium GmbH, erläutert, wie ein gezielter Angriff auf ein Unternehmen mit Hilfe von Information Leaks sowie Social Bots durchgeführt werden kann und welche Maßnahmen zur Abwehr notwendig sind.
Kongress und Ausstellung – maximaler Input
Zahlreiche weitere Vorträge sowie die Angebote der Aussteller machen die protekt zu einer zentralen Anlaufstelle für Branchenprofis. Die Teilnehmer erleben an den Messeständen namhafter Unternehmen aus dem Bereich physische Sicherheit die aktuellen Produkt- und Leistungsportfolien. Als Bronze-Partner präsentiert sich beispielsweise das Unternehmen Genetec. Die Videoüberwachungsspezialisten zeigen auf der protekt ihr gesamtes Know how. Selbiges gilt für Aussteller wie der Advancis Software & Services GmbH, der ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH, der ausecus GmbH, der Dallmeier electronic GmbH & Co. KG, der Hikvision Deutschland GmbH, der Siemens AG Deutschland, Building Technologies sowie der Softline Solutions GmbH.
Einen Gesamtüberblick über die Vorträge der protekt finden Sie im Kongressprogramm unter https://www.protekt.de/veranstaltungsprogramm.
Eine Übersicht aller Aussteller erhalten Sie hier: https://www.protekt.de/de/ausstellerverzeichnis/