Krisenmanagement: Der systematischen Umgang mit Krisen und Großereignissen

Eine Krise ist eine Situation welche das Potential beinhaltet, ein Unternehmen oder eine Organisation so nachhaltig zu schädigen, dass deren weitere Existenz gefährdet ist.

Um dieser möglichen Existenzgefahr  entgegenzuwirken ist der Einsatz eines Krisenmanagements, welches sich mit der Bewältigung von eingetretenen Krisensituationen beschäftigt, unablässig.

Um uns überhaupt ein Bild zu machen, weswegen die Implementierung eines Krisenmanagements wichtig ist, betrachten wir vorab mal die 10 wichtigsten Geschäftsrisiken. Diese werden jedes Jahr durch ca. 1.200 Risikoexperten aus über 50 Ländern identifiziert und im Allianz Risk Barometer* bewertet und nach Priorität aufgeführt.

*http://www.agcs.allianz.com/assets/PDFs/Reports/Allianz_Risk_Barometer_2017_DE.pdf

  1. Betriebsunterbrechung (BU): Betriebsunterbrechung (inkl. Lieferketten-unterbrechung und -vulnerabilität ) ist mit 37% das höchste Risiko und resultiert u.a. auch aus den nachfolgend aufgelisteten Risiken. Physische Gefahren wie Feuer und Explosion sowie Naturkatastrophen sind die Hauptursachen für eine BU, vor denen sich Unternehmen am meisten fürchten.
  2. Marktentwicklungen: Die Risiken in Bezug auf die Marktentwicklungen (Volatilität, verstärkter Wettbewerb/ neue Wettbewerber, M&A, stagnierende Märkte, Marktfluktuation) sind mittlerweile auf die zunehmende Abhängigkeit von neuer Technologie und Automatisierung ( Digitalisierung) zu sehen.
  3. Cybervorfälle: Cybervorfälle (Cyberkriminialität, Systemausfall, Verletzung der Datenschutzrechte, etc.) sind für Unternehmen eine Bedrohung, welche z. B. in Form eines IT-Ausfalls einen großen Schaden anrichten können.
  4. Naturkatastrophen: Unternehmen fürchten sich immer mehr vor Naturkatastrophen (z.B. Sturm, Erdbeben, Überschwemmung), die sie als Auswirkungen des vorhandenen Klimawandels sehen.
  5. Rechtliche Veränderungen: Die Risiken, welche durch die anhaltenden weltweite politische Unsicherheit sowie rechtliche Veränderungen (z.B. Wirtschaftssanktionen, Regierungsänderungen, Protektionismus) entstehen, sehen Unternehmen sehr besorgt.
  6. Makroökonomische Entwicklungen (Sparprogramme, Anstieg der Rohstoffpreise, Deflation, Inflation)
  7. Feuer, Explosion
  8. Politische Risiken (Krieg, Terrorismus, etc.)
  9. Reputationsverlust oder Beeinträchtigung des Markenwerts
  10. Neue Technologien (z.B. Auswirkung der Vernetzung von Maschinen, Nanotechnologie, künstliche Intelligenz, 3D-Druck, Drohnen, etc.)

Krisenplanung

Wie man sieht, sind Unternehmen einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt, welches ein normales Management nicht so einfach nebenbei bewältigen kann. Gerade in klein- und mittelständigen Unternehmen ist das Management oftmals bei Ereignissen überfordert, so dass es dann zu falschen Entscheidungen kommen kann, die ein Unternehmen nachhaltig beeinträchtigen.

Wichtig ist grundsätzlich auf Krisen entsprechen vorbereitet zu sein. Hierzu gehören die Analyse von möglichen Risiken für das Unternehmen, sowie das sich daraus ergebende Schadenspotential. Diesem muss entsprechend gegengearbeitet werden. Erkannte Risiken sind zu definieren, einzuordnen und durch Gegenmaßnahmen  abzusichern. Dies geschieht mittels eines Krisenplans, welcher die definierten Risiken eines Unternehmens behandelt und Maßnahmen vorgibt.

Bei einer frühzeitigen Erkennung einer Krisensituation kann diese durch präventive Maßnahmen abgewendet werden.  Eingetretene Ereignisse sind mit schadensbegrenzenden Maßnahmen entgegenzuwirken.

Krisenmanagement / Krisenstab

Wie das geschieht, entscheidet der im Krisenmanagement** gebildete Krisenstab. Als Krisenstab bezeichnet man eine Gruppe von Personen innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation, welche für die Bewältigung eines Krisen- und Katastrophenfall (Großbrand, Explosion etc. ) zu ständig ist. Dabei handelt es sich um interne und externe Fachleute (Feuerwehr, Unternehmenssicherheit, Polizei, Human Resources etc.), welchen ein Krisenstabsleiter vorsteht.

** Das Krisenmanagement bezeichnet den systematischen und strukturierte Umgang mit Krisen und Katastrophen

Es ist wichtig, dass bei einen Großereignis (Explosion, Brand etc.) einen Krisenstab aus externen und internen Fachleuten besteht. Denn ein solches Ereignis kann eine Reihe von weiteren Krisensituationen nach sich ziehen, welche unternehmensinterne Auswirkungen (Produktionsausfall, Personalausfall, Reputation etc.) sowie eine entsprechende unternehmerische Außenwirkung (Reputation, Kommunikation, Nachrichten etc.) haben kann.

Jegliche Herausgabe von Informationen sind im Vorfeld zu analysieren, zu diskutieren und können aufgrund der aktuelle Lage auf eine bestimmte Zeit zurückgehalten werden.

Im Krisenmanagement hat jeder Managementbeteiligte eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, welche er mit den anderen Fachbeteiligten abstimmen muss, um bei Entscheidungen mögliche Negativauswirkungen auf andere Fachbereiche zu verhindern.

Ein funktionierendes Krisenmanagement reagiert in Krisenfällen systematisch und strukturiert. Jedoch soll es bei besonderen Situationen auch ein flexibel reagieren können.

Fazit

Es empfiehlt sich für Unternehmen und Organisation hinsichtlich den möglichen Bedrohungen ein Krisenmanagement aufzubauen und dies auch aktuell zu führen.  Denn eine gut gemanagte Krise verringert das mögliche Schadensausmaß.

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