Zunehmend wird das Vertrauen europäischer Touristen in die eigene Sicherheit während der „schönsten Wochen des Jahres“, vor allem in arabischen Ländern, erschüttert. Diese Anschläge gegen Leib und Leben, die als Auslöser hierfür betrachtet werden können, sind hinlänglich bekannt.
Dass sich ein starker Rückgang der Tourismuszahlen bemerkbar macht, kann also kaum verwundern.
Deshalb hat die Deutsch – Tunesische Industrie- und Handelskammer (AHK) in Zusammenarbeit mit dem tunesischen Tourismusministerium ein wichtiges Projekt zur Verbesserung der Sicherheit von Tourismuseinrichtungen in Tunesien auf den Weg gebracht. Dieses Projekt wird in Form der bestehenden Transformationspartnerschaft zwischen Deutschland und Tunesien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft gefördert.
Im Rahmen meiner Sicherheitsberatung wurde mir die Realisierung dieses Sicherheitsprojekt angetragen und im September 2015 wurde ich damit beauftragt.
Bei den ersten Sondierungsgesprächen mit dem Tourismusministerium kristallisierten sich zwei Einzelprojekte heraus:
Projekt 1: Überarbeitung und Aktualisierung der seit 2005 in Tunesien geltenden Normen und Richtlinien (Artikel 7 des Ministerbeschlusses 2005) sowie das Entwickeln eines Handbuchs für die Sicherheit in Tourismusinfrastrukturen.
Projekt 2: Ausbildung und Schulung vorhandener Tourismusinspektoren, welche für die Kontrolle der Tourismuseinrichtungen verantwortlich sind.
Unsere Arbeit in den letzten Monaten erstreckte sich einerseits von Besichtigungen verschiedener Hotelkategorien und andere Tourismuseinrichtungen in Tunesien über die Ausarbeitung des Handbuches bis hin zur Vorbereitung der Schulungen von tunesischen Sicherheitsinspektoren.
In einem von der AHK und dem Tourismusministerium organisierten „Round-Table“, an welchem neben dem Kabinettchef Herr Nabil Bziouch auch maßgebliche Präsidenten verschiedener Tourismusverbände teilnahmen, wurde insbesondere über die Aktualisierung des Artikels 7 des Ministerbeschlusses und die Erstellung des Handbuches für Tourismusinfrastrukturen diskutiert.
Dies macht deutlich, dass es den Verantwortlichen nicht nur um eine kurzfristige Hau Ruck – Aktion geht, sondern vielmehr um eine langfristige und dauerhaft machbare Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen im gesamten Tourismusbereich.
Tunesien nutze aber auch im Rahmen der internationalen Tourismusmesse ITB Berlin die Möglichkeit, in Form einer Pressekonferenz die aktuellen Vorhaben in der tunesischen Tourismusbranche vorzustellen.
Die tunesische Tourismusministerin Frau Selma Elloumi Rekik sowie auch der tunesische Botschafter Herr Elyes Kasri berichten neben den angestrebten Neuerungen auch über das bereits auf den Weg gebrachte Sicherheitsprojekt für den tunesischen Tourismus.
In diesem Zusammenhang stellte ich die Teilprojekte des Gesamtsicherheitsprojektes vor und beschrieb den aktuellen Stand sowie auch die Planung der nächsten Schritte.
Nur ein gesamtheitlicher Ansatz, wie er nun seitens der AHK und des Tourismus-Ministeriums in Angriff genommen wurde, kann dauerhaft eine deutliche Verbesserung der Situation herbeiführen und die Gäste wieder zurückbringen. Tunesien ist sich der Wichtigkeit des Ausbaus und Modernisierung des Tourismussektors bewusst und bemüht sich, als Reiseland noch attraktiver zu werden. Angestrebt wird eine Orientierung, die auch weg vom reinen Strandtourismus hin zum Kultur- und Ökotourismus führt, da Tunesien ein kulturhistorisch bedeutsames Land mit interessanten Menschen ist und weit mehr zu bieten hat als „nur“ Sandstrände.
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