11 Tage zwischen Angst und Hoffnung / Reisesicherheit

Michael Wurche, ein ehemaliger Lufthansa-Manager, wurde 1983 in Bolvien entführt.

11 Tage lang im Bangen um sein eigenes Leben versuchte Michael Wurche, diese schwierige Situation zu überstehen, bis man ihn durch Zahlung eines Lösungsgeldes in Höhe von USD 1,5 Millionen freiließ.

Seine schrecklichen Erlebnisse der Entführung hat er nun in einem Buch zusammengefasst und dokumentiert.

Eines der ersten Exemplare wurde mir dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.

Reisesicherheit / Krisenmanagement

Als in jener Zeit große Unternehmen begannen, Geschäfte mit anderen Ländern und Nationen zu tätigen und  ihre Mitarbeiter dorthin zu entsenden, dachten diese eigentlich nicht unbedingt darüber nach, wie es in jenen Ländern politisch und gesellschaftlich aussieht, und dass es für die entsendeten Mitarbeiter gefährlich werden könnte. Aufgrund Armut, Ausbeutung und Unzufriedenheit über die politische Führung hatte sich in vielen Ländern eine hohes Konfliktpotential entwickelt.

In der heutigen Zeit der  Globalisierung und der weltweiten Vernetzung von Unternehmen ist es undenktbar, Mitarbeiter ohne entsprechende Vorbereitung zu entsenden und diese dann auf sich alleine gestellt im jeweiligen Landes agieren zu lassen. Die Gefahr von Anschlägen und Entführungen ist mittlerweile sehr hoch geworden.

Großunternehmen und Organiastionen wie beispielsweise die Welthungerhilfe e.V.  bereiten mittlerweile die Entsendung ihrer Mitarbeiter akribisch vor, planen Geschäftsreisen bis ins Detail und lassen sich von Unternehmen wie z.B. International SOS  unterstützen, welche auf den Bereich der Reisesicherheit spezialisiert sind und mit den jeweiligen Länder hinsichtlich wichtiger Informationen (politische Unruhen, Gewaltdemonstrationen, ansteigende Kriminalität, Gesundheitssystem etc.) gut vernetzt sind.

Neben diesen präventiven Maßnahmen sollten Unternehmen jedoch auch für den Fall der Fälle gut vorbereitet sein. Ist ein Ereignis eingetreten, so sollte dies auch professionell und kontrolliert angegangen werden. Hierzu empfiehlt es sich, eine Krisenmanagement mit entsprechenden Krisenplänen aufzubauen. Beispielsweise haben große Reiseveranstalter, welche weltweit Urlaubsziele anbieten und auch Reisende dorthin begleiten, in der Regel ein gutes funktionierende Krisenmanagement, welches auch bei Vorfällen entsprechend reagieren kann.

Versicherungen nutzen im Fall eines Ereignisse, aber nicht präventiv

Bedauerlicherweise gibt es jedoch auch heute noch Unternehmen, welche ihre Mitarbeiter auf Geschäftsreisen schicken, ohne diese auf das jeweilige Zielland vorzubereiten. Sie sind der Meinung, dass eine entsprechende Versicherung entstehende Schäden ja abdeckt. Dies ist zwar grundsätzlich richtig, aber eine Versicherung springt erst ein, wenn das Ereignis schon eingetreten ist und der Mitarbieter sich in einer schwierigen oder sogar aussichtslosen Situation befindet:

  • Ein Mitarbeiter wird in einem politisch unsicheren Land als Unbeteiligter bei einer Demostration verletzt und liegt im nun im Krankenhaus.
  • Ein Mitarbeiter wird aus seinem Hotelzimmer entführt und es wird für die Freilassung Lösegeld erpresst.
  • Ein Mitarbeiter steckt sich mit einer Infektionskrankheit (Malaria etc.) an und fällt auf unbestimmte Zeit aus.
  • etc.

Um ein solch mögliches Ereignis auf ein akzeptierbares Risiko zu reduzieren, sind im Vorfeld einer Reise präventive Maßnahmen notwendig. Diese beinhalten beispielsweise

  • Verhaltensregeln für das jeweiligen Land
  • Informationen über medizinische Versorgung
  • Ansprechpartner bei Notsituationen
  • Aufrechterhaltung der Kommunikation, auch wenn das Handynetz abricht
  • etc.

HINWEIS: Unternehmen sind gemäß des Arbeitsschutzgesetzes in der Verantwortung, Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit zu ergreifen. Das gilt natürlich auch für Reisen in andere Länder.

Die erlebte Geschichte von Herr Michael Wurche macht deutlich, was es für einen Mitarbeiter und auch für ein Unternehmen für Folgen haben kann, wenn man sich mit dem Thema Reisesicherheit für Expats nicht ausreichend befasst. Sicher, die Geschichte von Herrn Wurche ist die Beschreibung einer Extremerfahrung, aber es gibt eine Vielzahl anderer Vorfälle, die starke Auswirkungen auf Menschen und Firmen haben können.

Sollten Sie zum Thema SICHERHEIT Fragen haben, so können Sie gerne eine Mail senden (klicken Sie auf das Symbol):